BioTech-Investoren haben im Jahr 2024 bislang noch keine große Party feiern können. Das blieb eher den Spekulanten in den Sektoren Künstliche Intelligenz und Rüstung vorbehalten. Doch nun neigen sich die Aufwärtsschübe in diesen Werten verdächtig nach unten, es werden heftig Gewinne mitgenommen. Mithin läuft die Konjunktur alles andere als blendend und die Inflation bleibt unverhältnismäßig hoch. Weil die Notenbanken wegen der schlechten Verfassung der großen Wirtschaftsblöcke aber langsam unter Druck stehen, ist im Jahresverlauf dennoch mit Zinssenkungen zu rechnen. Wer sich jetzt also für den Sommer positioniert, könnte auch das Timing für die anstehende Branchen-Rotation in Richtung Life Science gut hinbekommen. Wir selektieren ein paar interessante Titel.
BioNTech und Bayer – Tiefer geht immer, aber es ist schon günstig
Die Aktie des deutschen Life Science Unternehmens BioNTech (NASDAQ: BNTX, WKN: A2PSR2, ISIN: US09075V1026) kommt im Jahr 2024 nicht so richtig in die Gänge. Seit Januar stehen 23 % Kursverlust auf der Uhr, die ganze Hoffnung liegt auf der an verschiedenen Stellen beschworenen Pipeline in der Krebsbekämpfung. Das Geschäft mit Corona-Impfstoffen läuft langsam gegen Null, damit werden die Mainzer im laufenden Jahr wohl wieder rote Zahlen schreiben. Noch völlig ungeklärt ist die Tatsache, ob die aufkommenden Klagen in Zusammenhang mit den strittigen Impfungen doch irgendwann auf den Tisch kommen. Analytisch lässt sich feststellen, dass nach dem starken Umsatzwachstum in 2021 und 2022 nun eine natürliche Delle festzustellen ist. Sie drückt auf die Bewertung und auch auf die Stimmung der Anleger, die sich nun wohl erst mal auf deutlich geringere Wachstumsraten für 2024 einstellen müssen.
Hinter den Kulissen besinnt man sich aber auf die eigenen Wurzeln und nimmt verstärkt Krebsmedikamente ins Visier. Dabei scheinen man auch den einen oder anderen Fortschritt zu erzielen. Via Pressemitteilung informierte BioNTech kürzlich über Studienergebnisse zu individualisierten Krebsimpfstoffen auf Basis der mRNA-Technologie. Im Fokus stand dabei der Impfstoffkandidat BNT122, bei dem in einer Phase-1-Studie positive Ergebnisse vermeldet werden konnten. Acht von sechzehn Patienten mit chirurgisch entferntem Bauchspeicheldrüsenkrebs zeigen eine Immunantwort durch die Bildung von T-Zellen, die auch bis zu drei Jahre nach einer Behandlung noch nachgewiesen werden konnten. In der Praxis bedeutet das, dass Tumore vom Immunsystem bekämpft werden und im besten Fall zu einer verlängerten Lebenserwartung der Betroffenen führen. Stolz konnte vermeldet werden, dass sechs der acht Patienten, welche auf den Impfstoff ansprachen, während der Dauer der Studie keine neuen Tumore bildeten. Das Wiederauftreten von Tumoren gilt bei dieser Art von Krebs in über 80 % der Fälle als normal. Bei der vorliegenden Studie gab es neue Tumore bei sieben der acht Patienten, welche keine Reaktion auf den Impfstoff zeigten.
BioNTechs Mitgründerin Özlem Türeci zeigt sich hoffnungsvoll angesichts der veröffentlichten Ergebnisse. Die Vision ist die Entwicklung von neuartigen Impfstoffen gegen Krebs, durch welche die Krankheit an Schrecken verlieren könnte. Im Optimalfall entstehen mRNA-Impfstoffe, die sich nach Bedarf an Patienten anpassen lassen und vielleicht sogar ohne operative Eingriffe für eine Heilung sorgen können. Anders als bei Corona steht dabei ein Markt in Aussicht, der auf unbestimmte Zeit auf eine hohe Nachfrage treffen dürfte. Mit 81,40 EUR ist der Kurs nicht weit von seinem Jahrestief bei 78,54 EUR entfernt. Für die BioNTech-Aktie sind nur 8 von 16 der Experten auf der Plattform Refinitiv Eikon positiv und vergeben eine Kaufempfehlung mit einer mittleren Kurserwartung von 113 USD oder 106 EUR.
Ebenso in der Krebsforschung tätig ist der Leverkusener Konzern Bayer (XETRA: BAYN, WKN: BAY001, ISIN: DE000BAY0017). Belastend erscheint seit der Übernahme der US-amerikanischen Monsanto aber der Bereich Crop Science. Große Fragezeichen stehen in den Gesichtern der Bayer-Analysten, die seit Monaten ihre Kursziele ständig nach unten revidieren müssen. Zuletzt gab es in den USA eine „Schock-Klage“ über 2 Mrd. USD im Zusammenhang mit Erkrankungen durch Glyphosat, die zwar von den Richtern nur anteilig zugelassen wurde, im Raum stehen dennoch mehrere 100 Mio. USD an potenziellen Strafzahlungen. Bayer geht wie immer in die Revision, eine stattliche Restsumme ist in den Vergleichen aber fällig. Der Vermögensschaden durch Glyphosat ist beträchtlich. Denn seit der 62 Mrd. USD Monsanto-Übernahme in 2016 sind nun 100 Mrd. EUR an Marktwert eingestampft worden.
Derweil gibt es aber auch wieder gute Meldungen aus der Pharmasparte. Zusammen mit ihrer Tochter Asklepios BioPharmaceutical hat Bayer für das in der Entwicklung befindliche Gentherapeutikum AB-1002 zur Behandlung von Herzschwäche von der US-Arzneimittelbehörde FDA den Fast-Track-Status erhalten. Gentherapien zielen darauf ab, Krankheiten zu heilen, indem die fehlende oder defekte Version eines Gens in den Zellen eines Patienten durch ein intaktes Gen ersetzt wird. Diese Therapien zählen derzeit zu den teuersten Behandlungen der Welt. „Der Fast-Track-Status für AB-1002 unterstreicht die Notwendigkeit, neue Behandlungsmöglichkeiten wie die Gentherapie für Menschen mit Herzinsuffizienz rasch voranzutreiben“, erklärte Christian Rommel, Leiter der Forschung und Entwicklung der Division Pharmaceuticals von Bayer.
Wer gerne Turnaround-Themen spielt, erhält bei BioNTech bei einer Marktkapitalisierung von 19,3 Mrd. EUR zumindest eine 17 Mrd. EUR starke Kasse mitgeliefert. Die Mainzer berichten am 06. Mai über das erste Quartal. Bei Bayer scheiden sich die Geister, die Aktie fällt von Tief zu Tief. Aktuell steht sie nur knapp über dem 10-Jahrestief von 24,99 EUR. Auf der Plattform Refinitiv Eikon trauen sich mittlerweile nur noch 5 von 25 Analysten zu einer Kaufempfehlung, die 12-Monats-Kurserwartung sank von knapp 80 EUR Mitte 2023 auf aktuell 33,80 EUR. Man darf gespannt sein, wie die Hauptversammlung am 26. April verläuft, denn auch die Dividende wurde auf eine homöopathische Größe von 0,11 EUR reduziert. Aktuell scheinen beide Titel den unteren Rand der Bewertung auszuloten. Langfristig ist das Einstiegsniveau sehr interessant.
Defence Therapeutics und BioNxt – Innovationen für die Menschheit
Das kanadische Biotechnologie-Unternehmen Defence Therapeutics (CSE: DTC, WKN: A3CN14, ISIN: CA24463V1013) hat mit der AccumTM-Plattform eine patentierte Technologie entwickelt, welche in der aktuellen Krebsforschung große Hoffnung macht. Der Kern der Plattform besteht in der AccumTM-Technologie, welche einen präzisen Transport von Impfantigenen oder ADCs in intakter Form zu den Zielzellen ermöglicht. Als Folge davon können eine verbesserte Effizienz und Wirksamkeit gegen schwere Erkrankungen wie Krebs und Infektionskrankheiten erreicht werden.
Kürzlich konnte Defence Therapeutics einen bedeutenden Meilenstein mit dem Vakzin ARM-002TM veröffentlichen. Dieses zeigte in jüngsten präklinischen Testreihen, die zusammen mit dem Immuncheckpoint-Inhibitor Anti-PD1 durchgeführt wurden, vielversprechende Resultate in der Behandlung von Melanomen. Als Folge könnten diese den Weg für eine potenzielle Heilung bestimmter Krebsarten ebnen und ein dauerhaftes immunologisches Gedächtnis schaffen, welches vor zukünftigen Tumorrückfällen schützt. Angesichts dieser positiven Entwicklungen plant das Unternehmen, die Wirksamkeit des Impfstoffs auch bei schwer behandelbaren Krebsarten wie Eierstock- und Bauchspeicheldrüsenkrebs zu untersuchen. Defence Therapeutics macht derweil große Fortschritte in Richtung klinischer Tests und bereitet einen Antrag für eine Phase-I-Studie vor, um das breite therapeutische Potenzial von ARM-002TM gegen eine Reihe solider Tumore zu evaluieren.
„Die erfolgreiche Technologieentwicklung von Defence hat das Unternehmen zu einem Onkologie-Unternehmen in der klinischen Phase gemacht. Die führende Technologie von Defence, die Accum-Plattform, hat sich als breit gefächerte und wirksame Technologie zur Krebsbekämpfung für zahlreiche Indikationen und Anwendungen erwiesen, darunter Antikörper-Wirkstoff-Konjugate, Krebsimpfstoffe und injizierbare Krebsmedikamente“, so der CEO Sebastien Plouffe.
Die DTC-Aktie ist wie alle anderen BioTech-Titel in den letzten Monaten unter Druck geraten. Nun geht man mit dem bekannten Münchener Finanzierungs-Experten FMS Consult GmbH neue Wege in der Unternehmensfinanzierung, um die kommenden Ausgaben für die klinischen Studien zu bewältigen. Defence Therapeutics ist mit einer Marktkapitalisierung von 44,5 Mio. EUR ein Top-Pick unter den BioTech-SmallCaps.
Sehr gut ins Jahr gestartet ist die Aktie BioNxt Solutions (CSE: BNXT, WKN: A3D1K3, ISIN: CA0909741062), denn sie konnte seit Ende Oktober 2023 bereits über 44 % zulegen. Derzeit gibt es gute Gründe, dass sich die Rally des kanadischen, biowissenschaftlichen Akzelerators fortsetzen wird. Denn äußert spannend sind die modernen Arzneimittel-Formulierungen und Verabreichungssysteme der nächsten Generation. Die aktuell heißeste Innovation bereitet BioNxt für die Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) vor. Momentan erzielte das Unternehmen deutliche Erfolge im Rahmen seiner Toxizitätsstudie bzw. seiner vergleichenden Pharmakokinetikstudie („PK-Studie“). Nun wird mit Hochdruck auf Vergleichsstudien zur Beurteilung der Bioverfügbarkeit hinarbeitet. Die nächsten Schritte im Entwicklungs- und Vermarktungsprozess umfassen den Technologie- und Prozesstransfer, das Upscaling der Produktionskapazitäten, die Entwicklung und Validierung der Analysemethoden sowie die Vorbereitung, Herstellung und Freigabe von klinischen Proben für die sich in Planung befindliche Bioäquivalenzstudie am Menschen. Die Probenherstellung ist für das zweite Quartal 2024 geplant, ebenso die Vorbereitung und Einreichung der entsprechenden Unterlagen zum Prüfpräparat (IMPD) für Europa.
Im Februar berichtete BioNxt bereits über positive Ergebnisse aus seinem Tiermodell zur Toxizität. Selbst bei Verabreichung an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen wurden bei keinem der Versuchstiere unerwünschte klinische Abnormitäten oder Anzeichen von Toxizität beobachtet. Im März vermeldete das Unternehmen dann auch aus seiner PK-Studie am Tiermodell positive Ergebnisse. Bei allen verabreichten Proben wurde eine vergleichbar rasche Resorption und Bioäquivalenz zwischen dem ODF-Produkt des Unternehmens und dem Markenmedikament, das als Referenzarzneimittel herangezogen wurde, nachgewiesen. BioNxt arbeitet mit Hochdruck an der Entwicklung einer zu 100 % unternehmenseigenen und proprietären hybrid-generischen Verabreichungsform von ODF Cladribine, die sich an den Multiple Sklerose-Markt richtet. Cladribin ist derzeit in Tablettenform in mehr als 75 Ländern, unter anderem von der US-Arzneimittelbehörde FDA und der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA, zugelassen und verzeichnet einen Jahresumsatz von über eine Milliarde USD. In diesen Markt möchte BioNxt vorstossen!
Cladribin in Tablettenform ist für eine Reihe von Indikationen zugelassen, zu denen auch hochaktive Formen der schubförmig remittierenden MS sowie bestimmte Formen der Leukämie zählen. MS stellt das größte Marktsegment für den Verkauf von Cladribin dar. Das Unternehmen hat eine Reihe provisorischer Patentanmeldungen im Zusammenhang mit Cladribine ODF eingereicht. Spätestens bis Anfang 2025 werden voraussichtlich drei bis vier Patentanmeldungen in internationalen Schlüsselmärkten vorliegen, wobei der Patentschutz bis zum Jahr 2044 reichen könnte. Hergestellt werden die Wirkstoffe durch eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von BioNxt. Es handelt sich um einen deutschen Hersteller, Entwickler und Forschungsspezialist von Narkotika mit Sitz im Landkreis Biberach in Baden-Württemberg.
Weltweit leben rund 2,3 Millionen Menschen mit MS, wobei die höchste Prävalenz in Nordamerika und Europa zu verzeichnen ist (Quelle: Atlas of MS). Der globale Arzneimittelmarkt für Multiple Sklerose dürfte nach Angaben des Marktforschungsinstituts Market.us bis zum Jahr 2033 einen Spitzenwert von 41 Mrd. USD erreichen. BioNxt Solutions befindet sich aktuell an der Schwelle der Vermarktung geeigneter und neuer Präzisionsarzneimittel. Auf Tradegate erreichte die Notierung in 2024 bereits Höchstkurse von 0,53 EUR, im Hinblick auf die anstehenden Veröffentlichungen zu den aktuell laufenden Studien kann die Aktie nun wieder bei 0,26 bis 0,32 EUR eingesammelt werden. Als kanadisch-deutsches Forschungsunternehmen der Wert rege an hiesigen Börsenplätzen gehandelt. Zyklisch befindet sich die Story jetzt an einem explosiven Punkt der Neubewertung!
Evotec – Hoffnungsvoll in eine neue Zukunft
Das Hamburger Biotech-Unternehmen Evotec (XETRA: EVT, WKN: 566480, ISIN: DE0005664809) hat seit Sommer 2023 nichts zu lachen. Da waren zuerst einige Korrekturen in den Geschäfts-Erwartungen nötig, dann wurden vom mittlerweile ausgeschiedenen CEO Dr. Werner Lanthaler Aktiengeschäfte bekannt, die bis ins Jahr 2021 zurückreichten. Anleger reagierten schockiert und verkauften ihre Anteile in panikartiger Reaktion auf die Vorgänge. Die Aktie brach um 50 % auf 12,60 EUR zusammen, heute stellt sich die Frage, ob Evotec einen neuen Einstieg wert ist.
Evotec zählt zu den weltweit führenden Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsunternehmen. Die Firma ist auf neurale Erkrankungen, Schmerz, Stoffwechsel- und Entzündungskrankheiten sowie Onkologie spezialisiert. Das Kerngeschäft bildet die Wirkstoffforschung, die in Kooperation mit Partnerunternehmen aus der Pharma- und Biotechnologieindustrie realisiert wird. Evotec übernimmt dabei alle Aktivitäten bis hin zur klinischen Entwicklung. Dabei unterhält man langjährige Forschungsallianzen mit den größten Pharma-Unternehmen der Welt. Die Expertise erstreckt sich über therapeutische Krankheitsbereiche, insbesondere kleine Moleküle und Biotherapeutika. Durch den Einsatz von KI und kontinuierlicher Fertigungstechnologie ermöglicht man den besseren Zugang zu hochwertigen Biotherapeutika.
Am 3. Januar 2024 hat sich Dr. Mario Polywka bereit erklärt, als Interims-CEO einzutreten, nachdem Dr. Werner Lanthaler als CEO zurückgetreten ist. Sein bis dato bestehendes Aufsichtsratsmandat ist inaktiv, während er in seiner Rolle als Interims-CEO tätig ist. Mit Spannung blickt die Investment-Community auf die Veröffentlichung der Q4-Zahlen für 2023 am 24. April. Noch spannender dürfte der Ausblick auf das laufende Jahr sein. Kann Evotec wieder zur alten Stärke zurückkehren und das dunkle Kapitel der letzten Monate schließen?
Vidac Pharma – Gute Fortschritte in der Krebsbekämpfung
Das in UK und Israel ansässige Unternehmen Vidac Pharma plc (STU: T9G, WKN: A3DTUQ, ISIN: GB00BM9XQ619) ist ein weiteres biopharmazeutisches Unternehmen im klinischen Stadium, das erstklassige onkologische und onkodermatologische Therapien entwickelt. Seine bahnbrechende neue Technologie, die ein gemeinsames Merkmal aller Krebszellen korrigiert, birgt das Versprechen einer grundlegend neuen Art der Krebsbehandlung und wird zu einem routinemäßigen Bestandteil der onkologischen Kombinationstherapien.
Das 2012 gegründete Unternehmen wird von CEO Prof. Max Herzberg geleitet, einem der Gründerväter der israelischen Biotech-Industrie. Vidac Pharma entwickelt Medikamente mit dem Ziel, den abnormalen Stoffwechsel von Krebszellen umzukehren und so die Vermehrung von Krebszellen zu stoppen. Mit einem starken IP-Portfolio befindet sich Vidacs wichtigster Vermögenswert in der klinischen Erprobung für zwei Indikationen, während sich ein leistungsstarker neuer Arzneimittelkandidat mit einer möglichen breiten Anwendung bei soliden Tumoren in die präklinische Erprobung begibt. Vidacs Hauptprodukt VDA-1102, aktuell in der klinischen Entwicklung als Salbe für Patienten mit aktinischer Keratose, adressiert eine frühe Form von Hautkrebs und wird in einer separaten Studie für eine Indikation des kutanen T-Zell-Lymphoms (CTCL) getestet.
Ein zweites Molekül VDA-1275, das für ein breites Spektrum solider Tumore eingesetzt werden könnte, hat sich in den laufenden präklinischen Studien bereits als leistungsfähiger Kandidat gegen Krebszellen erwiesen. Ende März 2024 hat Vidac vom japanischen Patentamt den Zulassungsbescheid für VDA-1275 erhalten. Während der Wirkstoff bereits bei einer Vielzahl von Tumoren in Tierversuchen seine Wirksamkeit entfalten konnte, zeigt er auch in Kombination mit zwei weitverbreiteten Chemotherapeutika an im Labor nachgezüchteten menschlichen Leberzellen starke Synergieeffekte. Bereits im Februar 2024 konnte Vidac Pharma in einem Darmkrebsmodell bei Mäusen die Überlebenszeit statistisch signifikant gegenüber dem Chemotherapeutikum Opdivo (Nivolumab) von Bristol-Myers Squibb verlängern. Im Modell von menschlichen Leberkrebszellen konnte im Labor mit der Verwendung von VDA-1275 die Gabe der Zellwachstumshemmer Sorafenib und Cisplatin reduziert und trotzdem die IC50-Krebszellviabilität um 50 % bzw. 95 % verringert werden. Nun strebt man klinische Tests an, um die herausragenden Ergebnisse zu validieren.
Vidac Pharma ist seit Mitte 2023 an der Hamburger und Stuttgarter Börse notiert und wird an manchen Tagen sehr aktiv gehandelt. Eine in 2023 durchgeführte Firmenbewertung summierte den Unternehmenswert auf gut 80 Mio. EUR oder 1,15 EUR je Aktie. Wegen der gezeigten Forschungsfortschritte sollte der Wert recht schnell in das Blickfeld von Big Pharma geraten. Eine Marktkapitalisierung von knapp 11 Mio. EUR steht in keinster Weise für die Investitionen, die historisch bereits in das Unternehmen geflossen sind. Ein starker Anstieg im laufenden Jahr sollte daher nicht wundern!
Fazit
Die großen Indizes konnten im ersten Quartal eine techgetriebene Rally vor allen bei Künstlicher Intelligenz und Rüstung zeigen. Doch mit den jüngsten Konjunkturzahlen und der noch zu hohen Inflation verschieben sich mögliche Zinssenkungserwartungen in die zweite Jahreshälfte. Das bringt Konsolidierungsdruck auf den Plan. Der BioTech-Sektor profitiert wegen seiner Finanzierungsanforderungen von liquiden Märkten und niedrigeren Zinsen. Daher darf es nicht verwundern, wenn die Sektor-Rotation den Life Science-Bereich im zweiten Halbjahr begünstigt und für viele erfolgreiche Unternehmen deutliche Aufwertungen bereithält.
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