Sie kennen das Gefühl als Anleger sicher auch. Die Börsen-Kurse steigen und steigen und wir sind nicht dabei. Wir flüchten uns dann in Erklärungen: Die Kurse seien ohnehin schon hoch und dass man Geduld haben müsse, gerade beim Einstieg. Viele Anleger warten ihr halbes Leben auf günstige Kurse. Doch was bringt das? Der Münchner Vermögensverwalter Scalable Capital hat jüngst eine Studie des US-Vermögensverwalters First Trust zitiert, die Auf- und Abschwungphasen an den Börsen seit 1926 untersucht hat. Der Grundtenor: Aufschwungphasen dauern immer deutlich länger als Abschwungphasen. Auch sind während Haussen immer höhere Renditen zu holen, als in Baissen zu verlieren. Selbst besonders kurze Positiv-Trends oder besonders lange Negativ-Trends verlieren so ihren Schrecken. Warum?

Quelle: Scalable.capital

Auf die Börse warten macht arm

Berücksichtigt man den Zinseszinseffekt, kann es sich selbst dann lohnen, am Ende eines Aufschwungs einzusteigen. Da die durchschnittliche Hausse im Mittel 12,8 Jahre anhält, macht es nichts, wenn Investoren erst im letzten Drittel dabei sind. Da die durchschnittliche Baisse lediglich 1,5 Jahre anhält, macht es keinen Sinn, darauf zu warten. Wichtig ist nur, dass wir während des Börsenaufschwungs Risiken begrenzen und Kapital vorhalten, um auch nach Kursrückschlägen zukaufen zu können.

Es ist nämlich in der Tat so, dass Kursrückschläge Chancen bieten. Doch bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass es ein Risiko ist, im Aufschwung zu investieren. Wer sein Depot ausgewogen konzipiert und neben verschiedenen Anlageregionen auch unterschiedliche Anlage-und Risikoklassen mischt, wird auch während eines Rückschlags keine allzu großen Einbußen gemessen am Gesamtdepot hinnehmen müssen. Wer zugleich Kapital vorhält, um Chancen zu nutzen, kann auch trotzdem nach einem Rückschlag an der Börse zukaufen.

Wenige Regeln führen immer zum Erfolg

Sollten Sie derzeit an der Seitenlinie stehen und nicht wissen, ob sich ein Investment noch lohnt, so werden Sie sich bewusst, dass niemand das Ende des aktuellen Aufschwungs am Markt vorhersagen kann. Historisch gesehen ist der aktuelle Bullenmarkt ziemlich unauffällig: Er dauert weder kurz noch lang und brachte bisher auch keine übermäßige Rendite. Die logische Konsequenz daraus sollte also sein, mit Bedacht am Markt einzusteigen und sich bewusst zu sein, dass Aufschwungphasen im Mittel deutlich länger anhalten. Mit dem richtigen Risikomanagement brauchen Sie darüber hinaus auch keine Angst vor Rückschlägen zu haben. Kombinieren Sie offensive und defensive Anlageklassen und streuen Sie Ihr Kapital. Halten Sie nicht übertrieben lange an Kursverlierern fest und realisieren Sie Gewinne. Mit diesen einfachen Hinweisen ist der Erfolg an der Börse greifbar – unabhängig vom Einstiegszeitpunkt!

Verfasst von nebenwerte ONLINE Redaktion

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